Schlauchbrücke

Boergerpumpe

Schlauchstrecke

Wir stehen auf der langen Leitung!

Karlsruhe. Spaziergänger vermuteten schon ein größeres Schadensereignis, wurde ihr Spaziergang doch flankiert von diversen Fahrzeugen des Technischen Hilfswerkes (THW) Karlsruhe und Niefern sowie von mehreren hundert Meter verlegten langen Schlauchstrecken. Die Frage nach dem Grund konnte schnell beantwortet werden: Das Technische Hilfswerk probte am Samstag, dem 30.08.2008, die Beförderung von Wasser über lange Strecken. Rund 2000 Meter Schlauchleitung verlegten die 40 ehrenamtlich tätigen THW-Mitarbeiter entlang des Rheins und sorgten mit Hochleistungspumpen für ein Fördervolumen von rund 3000 Litern Wasser pro Minute.

Das tonnenschwere Material an Schläuchen, Pumpen und Stromaggregaten wurde in mehreren LKW zum Rhein gebracht. Auch mobile Kraftwerke des THW, welche in der Lage sind, einen Ortsteil mit Strom zu versorgen, kamen zum Einsatz, um Energie für die Hochleistungspumpen zu liefern. „Wir können aber auch unabhängig vom Stromnetz mit Hilfe von dieselbetriebenen Hochleistungspumpen, die mit maximal 15.000 Litern Förderleistung in der Minute eine Badewanne innerhalb einer halben Sekunde randvoll mit Wasser füllen können, arbeiten“, erklärt Jakobus von Geymüller, der als stellvertretender Zugführer den Einsatz plante und koordinierte.

In Karlsruhe engagieren sich rund 80 Mitarbeiter beim THW und unterstützen in ihrer Freizeit Feuerwehr und Polizei bei ihren Aufgaben im Inland, so zum Beispiel bei der Bekämpfung des Jahrhunderthochwassers an der Oder. Die Karlsruher waren auch vor sechs Jahren in Dresden dabei, um die Innenstadt der „Elbflorenz“ gegen die katastrophalen Fluten zu sichern. „Die Arbeit macht Spaß“, meint Marko Köninger, der zufrieden das erreichte Übungsziel begutachtet und seit zwei Jahren beim THW dabei ist. Er und seine Kollegen können jederzeit von Feuerwehr und Polizei alarmiert werden. Die Karlsruher Feuerwehr hat bereits Interesse an der erst kürzlich neu beschafften 5000-Liter-Pumpe des THW bekundet, die wie alle Spezialgerätschaften des THW aus Bundesmitteln bezahlt wurde. So möchte man demnächst im Rheinhafen die Zusammenarbeit bei der Löschwasserversorgung üben, um im Ernstfall noch besser Schaden abwenden zu können.