Woher nehmen rund 30 berufstätige Menschen an einem Samstag, an dem sie ausschlafen*) oder alternativ dazu wenigstens regungslos selbst in unbequemer Position kalorienschonend verharren könnten, bereits um 8 Uhr morgens bloß die Kraft, Baumaterial zu verlasten, um dann wenig später mit dem Bau von Stegen zu beginnen, die sie acht Stunden später wieder demontierten? Fragt man sie, erhält man entweder die Antwort: „Spaß, in einem tollen Team mitzuarbeiten“ oder „Spaß am Umgang mit Technik“. Und natürlich das gute Gefühl, etwas Sinnvolles zu bewegen. Beobachtet man als mehr oder weniger Unbeteiligter das Treiben, bekommt man sogar Lust, mitanzupacken.
Einige Teilnehmer der Übung hatten bereits im vergangen Jahr beim Jahrhunderthochwasser unter anderen in Magdeburg Hilfe geleistet. Denn gerade in Hochwassergebieten ist Improvisationstalent bei der Errichtung behelfsmäßiger Übergänge mit einfachen Mitteln gefordert, um provisorische Versorgungswege bereitzustellen. Am Samstag wurde dies mit zwei Varianten realisiert,
- einmal mit einem sogenannten Bretterschnellsteg (hier werden zusammengenagelte Baudielen in das fließende Gewässer eingebracht – trockenen Fußes kommt man in der Regel aber nicht über einen solchen, nein, auch dann nicht, wenn man schnell ist) und
- parallel dazu in aufwendigerer Arbeit als Steg (die Errichtung zwar länger, hat aber dann im Gegensatz zur Vorvariante eine Lebensdauer von einigen Wochen).
Wieder in Karlsruhe angekommen, war das Urteil der Beteiligten einhellig: Tolle Aktion – Wiederholung auf jeden Fall im kommenden Jahr.
Zuletzt noch die Antwort auf die Frage, wieso gerade ein Platz unter einer Autobahnbrücke als Einsatzort mit nicht sonderlich romantischer Eigenschaft gewählt wurde, hätte man doch einige Meter rechts oder links von dieser die Aktion im Sonnenschein durchführen können: aus <link http: de.wikipedia.org wiki external-link-new-window externen link in neuem>Naturschutzgründen – Flächen unter Brücken sind hiervon ausgenommen und können daher für solche Aktionen problemlos genutzt werden.
*) „Ein Tag, der morgens beginnt, kann nicht mehr gut werden." (Ernest Hemingway)