Am Rande eines Waldspielplatzes war die Standfestigkeit eines wegen Pilzbefall geschwächten rund 40 Meter hohen Baumes nicht mehr gegeben. Dieter Hellmann von der Forstbehörde des Neckar-Odenwald Kreises wollte jedoch auf eine komplette Fällung des alten Baumes verzichten, weil das rund hundert Jahre alte Gehölz mittlerweile Spechten und Käfern unterhalb der Baumkrone ein Refugium bietet. Aus diesem Grund entschloss man sich nur zur Beseitigung der Baumkrone. „Prinzipiell hätte eine Kappung dieser auch mit der sich aus dem Bergsport abstammenden Seilklettertechnik mittels Motorsäge entfernen lassen“, erklärt Markus Weichand vom THW Neunkirchen, „das sprengtechnische Entfernen ist in diesem Falle aber risikoärmer.“ Mittels geländegängigem Hubsteiger wurden deshalb in 15 Metern Höhe Bohrlöcher angefertigt und gelatinöser Gesteinssprengstoff eingebracht. Aus sicherer Entfernung erfolgte die Zündung der elf Sprengladungen, die den Baumstamm trennten.
„Das Sprengen von Holz eignet sich auch zur gefahrlosen Beseitigung von unter Spannung stehendem Sturmholz“, so Achim Kampp, Leiter des THW Neunkirchen, der Sprengberechtigte aus der Region zum Mitmachen eingeladen hat, darunter auch die Karlsruher Sprengberechtigten. Auch vor Brücken und Wehren sich bei Hochwassersituationen anstauendes Treibholz kann auf diese Weise risikoarm beseitigt werden, ohne Schäden am Bauwerk zu verursachen.
Für die Feuerwehr kann die Fachgruppe Sprengen interessante Einsatzoptionen zur Verfügung stellen: Durch das Sprengen wassergefüllter Schläuche können beispielweise Waldbrände wirkungsvoll bekämpft werden - hierzu verfügt das Neunkirchener THW über ein entsprechendes vom Amtsleiter der Frankfurter Feuerwehr, Prof. Reinhard Ries, mit entwickeltes Löschsystem.