Es klingt paradox: Zwar liegt der Karlsruher Rheinhafen direkt am Wasser, jedoch stellt hier gerade bei Großbränden die Versorgung mit den benötigten großen Mengen an Löschwasser sich als Herausforderung dar, da die bis zu fünf Meter über die Wasseroberfläche ragenden Kaimauern den direkten Zugang zum Wasser erschweren. Aus diesem Grund wurde geprüft, ob hier die beim THW Karlsruhe unlängst stationierte mobile Hochleistungspumpe einen Beitrag zur Brandbekämpfung leisten kann: 30 Mann und eine Frau sorgten am Samstagmorgen innerhalb kurzer Zeit dafür, dass rund 3600 Liter des unerschöpflichen Nass des Rheins in zwei als Pufferspeicher dienende Faltbehälter gefördert wurden und damit zwei Löschfahrzeuge versorgt werden konnten. „Von der Leistung her könnten wir drei Löschfahrzeuge versorgen, zurzeit arbeitet die Pumpe im Standgas“, erklärt Lisa Uhl, die sich in ihrer Freizeit beim Karlsruher THW engagiert. Sollten noch mehr Wasser benötigt werden, können bei Bedarf überregional weitere Pumpen angefordert werden, so dass damit auch die Versorgung über lange Strecken ermöglicht wird. „Mit dieser Aktion soll auch das Zusammenspiel der Hilfsorganisationen weiter gefördert werden“, so Lothar Brendel, Oberbrandrat der Karlsruher Berufsfeuerwehr, der zufrieden das Übungsgeschehen beobachtet.
Während die Feuerwehren als kommunale Einrichtung für die Gefahrenabwehr zuständig sind, kann das Technische Hilfswerk als Hilfsorganisation des Bundes hier auf Anforderung unterstützend tätig werden. Dazu hat das THW bundesweit 109 Fachgruppen „Wasserschaden/Pumpen“ aus Mitteln des Hochwasserprogramms der Bundesregierung mit Hochleistungspumpen und Schlauchmaterial ausgestattet, die auch für die Behebung und Eindämmung von Gefahren bei Überflutungen und Überschwemmungen größeren Ausmaßes im In- und Ausland zum Einsatz kommen.