Hoher technischer und personeller Aufwand für Naturschutzmaßnahme

Eigentlich hätte die aus Pontons bestehende vor 20 Jahren in den Erlachsee (bei Karlsruhe-Durlach) eingelassene schwimmende Plattform eine sichere Brutinsel für seltene Vogelarten bilden sollen, wäre sie nicht aufgrund Leckagen vor fünf Jahren versunken. Das Problem: Verpackungsmaterial, welches den Auftrieb erhöhen sollte, droht auszutreten. Aus diesem Grund hat das Technische Hilfswerk im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe die Plattform geborgen.

Mit einer verantwortungsvollen Entscheidung für die Zukunft wurde mit der Bergung der sechs einzelnen zu einer ca. 70 Quadratmeter großen Plattform verbundenen Pontons ein mögliches Austreten des Verpackungsmaterials und dessen Verbreitung im Naturschutzgebiet verhindert.

Vom 21. bis 23. Oktober 2011 wurden deshalb nach fast einjähriger Vorbereitungszeit in einer Großaktion die jeweils rund vier Tonnen schweren Pontons durch THW-Taucher unter Wasser thermisch getrennt, anschließend einzeln gehoben und das leichte Kunststoff-Material dem Recycling zugeführt. Umfangreiche vorbereitende Maßnahmen flankieren das Vorhaben: ein sicherer Standort für einen 100-Tonnen-Mobilkran musste in Ufernähe eingerichtet und ein Teil der Uferbewaldung entfernt werden. Mit einer schwimmfähigen Arbeitsplattform wurde die gesunkene Plattform mit Seilzügen vom Grund gehoben und anschließend auf das THW-Gelände in Knielingen zur Entsorgung des Verpackungsmaterials gebracht.

Federführend organisierte das Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 56, (Naturschutz und Landschaftspflege) die Bergung der ehemaligen Schwimmpontons, die in rund zehn Metern Tiefe in der Mitte des Sees auf Grund lagen.

Die Vorbereitungen begannen am Freitag, dem 21.10. um 19 Uhr. Lichtmastfahrzeuge und zahlreiche Scheinwerfer machen die Nacht zum Tag und sorgen dafür, dass die rund 80 ehrenamtlich tätigen THW-Einsatzkräfte bis in die Morgenstunden des Sonntag, 23.10.2011, arbeiten konnten.

Die Umweltschutzmaßnahme war eine in dieser Form bisher einmalige Kooperation mit der Stadt Karlsruhe, Abteilung Umwelt- und Arbeitsschutz, dem städtischen Forst und dem Technischen Hilfswerk (THW), welches aus Achern, Breisach, Bühl, Emmendingen, Karlsruhe, Pforzheim, Sinsheim und Stuttgart personelle und materielle Unterstützung geleistet hat.