Foto: Sebastian Eisenhardt

Hier ist ein sogenannter Spektral-Analysator im Einsatz, mit dem sehen kann, welche Frequenzen mit welchem Pegel gerade im näheren Umfeld genutzt werden. Die Darstellung von nur zwei „Peaks“ zeigt, dass die Grundlast im Netz zum Zeitpunkt der Übungsdurchführung nicht hoch war, also nur zwei Frequenzen sichtbar und in Nutzung waren. Pro Frequenz gibt es vier Zeitschlitze, mit welchen vier gleichzeitige Gespräche ermöglicht werden. Die zweite Frequenz wurde nur dann sichtbar, wenn gleichzeitig mehr als vier Gespräche über die Basisstation vermittelt wurden. Foto: Sebastian Eisenhardt

Foto: Sebastian Eisenhardt

Auf der Suche nach dem Funkloch

Am 2.10.2018 führte das THW Karlsruhe und Rastatt eine Digitalfunkausbildung durch. Das Ziel der ca. 30 ehrenamtlichen Einsatzkräfte war das Einkaufszentrum Ettlinger Tor in Karlsruhe. Hier galt es herauszufinden, ob im Fall der Fälle die vom Bund bereitgestellte Digitalfunkversorgung eine zuverlässige Kommunikation in allen Teilen des weitläufigen Gebäudes zwischen den Einsatzkräften ermöglicht.

Nach der Einteilung in fünf Gruppen erfolgte zunächst eine Erprobung der Netzabdeckung in dem mehrstöckigen Objekt. Hierzu wurde zunächst im sogenannten Trunked Mode Operation (TMO), bei dem die Funkgeräte wie beim Mobilfunk mit einer Basisstation der <link https: www.bdbos.bund.de external-link-new-window internal link in current>BDBOS in Verbindung stehen, Feldstärken und Basisstationskennungen ausgelesen und dokumentiert.

Während der überwiegende Teil des Gebäudes eine ausreichende Digitalfunkversorgung hat, wurden nur vereinzelt Lücken in verwinkelten Bereichen und einigen Gängen festgestellt.

Anschließend wurde die Reichweite ohne die Zuhilfenahme einer Basisstation im sogenannten Direktmodus (DMO) getestet.

Hierzu wurde ein Handfunkgerät (HRT) vor dem Gebäude platziert und beim Vordringen innerhalb des Gebäudes zu diesem die Sprach-/Signalqualität geprüft.

Auf jedem Stockwerk wurden hierbei Reichweitengrenzen festgestellt, welche im Übungsverlauf durch Einsatz von weiteren digitalen Handfunkgeräten als Repeater beseitigt werden konnten.

Die Koordination der Erkundung übernahm der Zugtrupp, der dadurch gleichzeitig den Umgang in der Führung mehrerer Gruppen, die Auftragsverteilung zur Erkundung und die Fernmeldeplanung übte.

Alle ehrenamtlichen Einsatzkräfte konnten so innerhalb der dreistündigen Ausbildung ein sicheres Gefühl für die Bedienung, die Möglichkeiten aber auch mögliche Einschränkungen des Digitalfunks gewinnen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das <link https: www.ettlinger-tor.de external-link-new-window internal link in current>ECE für das Ermöglichen der Übung und die Unterstützung bei ihrer Vorbereitung.

Das THW Karlsruhe funkt seit 2013 digital und nutzt dabei das TETRA-Netz des Bundes. Hierzu stehen den Karlsruher THW-Einsatzkräften rund 30 Handfunkgeräte sowie in jedem Fahrzeug fest verbaute Funkgeräte als zuverlässige und vom öffentlichen Mobilfunknetz unabhängige Kommunikationsplattform zur Verfügung.