Gemeinsame Ausbildung von DLRG und THW Karlsruhe

Herausfordernde Situation für die Hilfsorganisationen

Angesichts der aktuellen pandemischen Lage rund um die Verbreitung des SARS-CoV-2, allgemein bekannt als Corona-Virus, sehen sich Hilfsorganisationen und Rettungsdienste mit bisher unbekannten Herausforderungen konfrontiert. Es gilt, die Einsatzfähigkeit der Einsatzorganisationen unbedingt aufrecht zu erhalten, um die Sicherheit der Bevölkerung über die Vermeidung von Infektionen hinaus stets zu gewährleisten.

Der DLRG-Bezirk Karlsruhe und der Ortsverband des Technischen Hilfswerkes (THW) Karlsruhe wappnen sich für mögliche Einsätze im Rahmen der Pandemie.

Der Einsatzleiter des DLRG Bezirk Karlsruhe e. V., Manuel Veith, berichtet von den Maßnahmen, die bereits Anfang März ergriffen wurden, um die Einsatzfähigkeit der Wasserrettung sicherzustellen: „Als Verein haben wir sämtliche Veranstaltungen, Tagungen und Kurse abgesagt, um unseren Beitrag zur Minderung der Infektionsgefahr beizutragen. Um die Einsatzbereitschaft unserer Helfer zu bewerten, haben wir eine Gesundheitsabfrage durchgeführt.“

Die Einsatzkräfte werden allgemein aufgefordert, in physischer Isolation zu bleiben, um im Ernstfall einsatzfähig zu sein. Dafür appelliert das Innenministerium des Landes ebenfalls an die Mitverantwortung der Arbeitgeber der Einsatzkräfte. Oberstes Ziel sei es, so lange wie möglich einsatzfähig zu bleiben, damit die öffentliche Sicherheit und Ordnung gewährleistet bleibt. „Deshalb stehen wir auch nach wie vor für Rettungseinsätze zur Verfügung, wenn Menschen, Tiere oder Sachwerte am und im Wasser in Not geraten“, führt Manuel Veith weiter aus.

David Domjahn, Pressesprecher des THW Karlsruhe, berichtet von einem ähnlichen Vorgehen hinsichtlich der Sicherstellung der Einsatzfähigkeit. Ein besonderes Augenmerk gelte dabei der Ehrenamtlichkeit der Einsatzkräfte. Diese haben parallel zum freiwilligen Engagement in einer Hilfsorganisation einem Beruf nachzukommen. „Als Einsatzorganisation haben wir eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren ehrenamtlichen Einsatzkräften und müssen daher sämtliche Maßnahmen ergreifen, diese vor potenziellen Gefahren zu schützen.“

Für den Fall der Fälle stehen beide Organisationen bereit, auch über das gewohnte Tätigkeitsspektrum hinaus Hilfe zu leisten. DLRG-Einsatzleiter Veith kann sich vorstellen, seine Einsatzkräfte auch in Sanitäts- und Betreuungsdiensten einzusetzen. THW-Pressesprecher Domjahn sieht seine Kräfte vorrangig in der technischen oder logistischen Unterstützung bei Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Aber natürlich seien die Engagierten aller Hilfsorganisationen überzeugte Helfer und Retter und werden dort unterstützen, wo Hilfe nötig ist, so Veith und Domjahn einig.

Die Entwicklung der Lage vorherzusagen, sei aktuell kaum möglich, resümieren die beiden. Man werde deshalb weitere Informationen der Behörden abwarten und die Situation mitverfolgen. Veith hofft, dass man „im Nachhinein rechtzeitig und mit Weitblick gehandelt habe.“ Welche Auswirkungen die Pandemie auf den anstehenden Beginn der Badesaison und die Wachdienste der DLRG haben wird, sei noch nicht abzusehen, aber auf jeden Fall zu erwarten.

Hintergrundinformationen DLRG Bezirk Karlsruhe e. V.:
In 22 Ortsgruppen vereint der DLRG-Bezirk Karlsruhe unter seinem Dach über 8 000 Mitglieder aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe. Er ist damit eine der drei größten Gliederungen im Landesverband Baden. Der Bezirk hat sich, wie sämtliche DLRG-Gliederungen, zum Ziel gesetzt, den Ertrinkungstod mit allen möglichen Maßnahmen zu bekämpfen. Dazu gehört nicht nur die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, sondern auch die Weiterqualifikation von Rettungsschwimmern, die Durchführung des ganzjährigen Wasser-Rettungsdienstes und die Jugendarbeit. Im vergangenen Jahr 2019 wurden von den Einsatzgruppen insgesamt 1.239 Hilfeleistungen erbracht. Davon handelte es sich in 65 Fällen um konkrete Lebensrettungen.
Mit über 20.000 geleisteten Wachstunden, ob im Schwimmbad oder an den Baggerseen der Region, machen auch die stationären Wachdienste einen großen Anteil an unserem Bestreben aus, die Wassersicherheit in der Region Karlsruhe zu verbessern.

Hintergrundinformationen THW Karlsruhe:
Wir sind die Einsatzorganisation des Bundes und unterstützen die für die Gefahrenabwehr zuständigen Stellen auch mit Spezialgerät bei der Bekämpfung von Schadenslagen aller Art. Ein weiterer gesetzlicher Auftrag ist die Leistung von Hilfe im Zivilschutz. Unser Tätigkeitsgebiet beschränkt sich nicht nur auf Deutschland, so haben wir auf zahlreichen Einsätzen rund um den Globus humanitäre Hilfe leisten können.
Diesen per Gesetz definierten Aufgabenkatalog erfüllen im THW bundesweit rund 80.000 ehrenamtlich tätige Einsatzkräfte, unterstützt durch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im THW Karlsruhe leisten 80 ehrenamtlich tätige Helferinnen und Helfer für unsere Gesellschaft einen wertvollen Beitrag, der sich weder verordnen noch bezahlen lässt. Er ist vielmehr vom Wunsch getragen, seinen Mitmenschen zu helfen.