Diese verlassenen Orte – auch Lost Places genannt – strahlen eine merkwürdige Ruhe aus. Stets bieten sie Überraschungen; man weiß nie, was einen erwartet. Natürlicher Zerfall und zurückgelassene Gegenstände üben eine Magie aus, die auch nach dem Moment ihrer Entdeckung fortdauert.
Hier scheint die Zeit eingefroren zu sein; Lärm und Trubel werden allenfalls nur gedämpft wahrgenommen. Der Stillstand in einer sonst hektischen Welt wirkt entschleunigend und erweckt das Gefühl, die Zeit anhalten zu können. Wäre da nicht der Takt Pfützen bildender Wassertropfen, der als einzig noch verbleibender Zeitgeber die Brücke zwischen Stillstand und Gegenwart an diesem Ort darstellt. Er verhindert, dass diese unwirtliche Umgebung morbiden Charmes vom Besucher im Zustand seines Innehaltens dauerhaft Besitz ergreift.
Lost Places scheinen der Vergänglichkeit zu trotzen. Veränderungen finden fast unbemerkt statt – die Natur erobert sich ihr Terrain langsam zurück: Moos breitet sich aus und Bäume wachsen durch nun Fenster ohne Glas. Diese Zeichen langsamen Verfalls offenbaren die Hilflosigkeit dieser Lost Places, die längst allen Anspruch auf Zukunft aufgegeben zu haben scheinen. Die vorherige Nutzung, Verwitterung und – absolut unverständlich – blinde Zerstörungswut haben im Laufe der Zeit Narben hinterlassen.
Jeder nicht mehr genutzte Ort hat eine andere Ausstrahlung und ist auf jeweils auf eine andere Art verwunschen. Aber eines haben sie alle dann doch gemeinsam: Stets wird die eigene Vergänglichkeit angesichts des längst verlorenen Kampfes des Stillstandes über das vor langer Zeit dort stattgefunden habende Leben, welches jetzt nur noch in der Vorstellungskraft seiner Besucher existiert, vor Augen geführt.
Aber nicht wegen der Stimmung, sondern zur Erzielung möglichst realitätsnaher Übungsmöglichkeiten nutzen wir solche Orte gerne und freuen uns über den Hinweis über Nutzungsmöglichkeiten. Kurze E-Mail genügt.