Die erste Aufgabe bestand darin, einen Zugang zum Schiff land- und wasserseitig zu verschaffen. Zunächst wurden die Atemschutzgeräteträger mit Hilfe der Wasserschutzpolizei zum Schiff gebracht. Dort mussten sie den Höhenunterschied zwischen beiden Booten überwinden und stellten sich dann der herausfordernden Personensuche im vernebelten und stockdunklen Maschinenraum.
Zeitlich etwas versetzt, da ein kleiner realer Hilfseinsatz den Übungsstart verzögerte, kamen die Bergungsgruppen des THW am Übungsgeschehen an. Sie schufen sich landseitig einen Zugang zum Schiff, wo sie, nach der Erkundung, mehrere Szenarien vorfanden. Zum einen galt es von oben eine Person aus dem Schüttgutraum zu retten. Der ungewöhnliche Übungsort mit den beengten Platzverhältnissen stellte eine Herausforderung dar und zwang die Helfer außerhalb ihrer gewohnten Handlungsmöglichkeiten zu denken. Zudem wurde eine Person in einem abgerutschten Container vermutet, der abgesichert werden musste, bevor die Rettung beginnen konnte. Auch die Suche im verwinkelten Schiffsrumpf brachte neue Erfahrungen für die meisten ehrenamtlichen Einsatzkräfte.
Der Rhein bildet eine natürliche Grenze zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz und zählt zu der am stärksten frequentiertesten Wasserstraße Europas. Durch den Transport Güter verschiedenster Art, die Dichte des Schiffverkehrs sowie die Ansiedlung von Industrieanlagen ergibt sich ein hohes Potenzial möglicher Schadensereignisse, die ein Eingreifen der Gefahrenabwehrorganisationen erforderlich machen. Um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Einsatzorganisationen zu fördern und zu verbessern, wurde mit EU-Geldern ein ehemaliges Binnenschiff zu einer mobilen Übungsanlage umgebaut. Mit dieser lassen sich verschiedene Einsatzszenarien simulieren, wie z. B. Gefahrstoffaustritte, instabile See-Container, Schiffs-Leckagen, Brandsimulation, Personenunfälle.