Normalität und Apokalypse liegen an der Ahr nach dem verheerenden Hochwasser auch im 600-Einwohner-Ort Rech dicht beieinander. Denn der Weinort wurde durch das Hochwasser jetzt in zwei Teile gerissen: Es gibt jetzt Rech Nord und Rech Süd. Nur mit Hilfe der Bundeswehr besteht eine Verbindung zwischen den Ortsteilen. Was einmal die Ortsmitte war, existiert nicht mehr. Unterstützt durch die Kollegen aus Wiesloch-Walldorf und Haßmersheim hieß es: Bereitstellung von Notstrom, Ausleuchten der Bootsübergangsstelle (damit auch ein nächtlicher Shuttlebetrieb gerade für Notfälle möglich ist), Beräumung von Trümmern, Pumparbeiten und vieles mehr. „Wir sind hier stark gefordert, nicht nur körperlich, sondern auch durch die ganzen Eindrücke“, beschreibt Marcus aus unserem Team die Situation. Während auf der einen Seite der Einsatz für die ehrenamtlichen Helfer auch der Feuerwehr und Rettungsdienste angesichts der Schicksale der Bewohner psychisch belastend ist, erfahren diese Dankbarkeit aus der Bevölkerung durch Unterkunft und Verpflegung.
Dass in Sachen Öffentlichkeitsarbeit trotz des noch immer laufenden Einsatzes auf unserer Homepage und unseren Social-Media-Auftritten lange Zeit Ebbe war, liegt einmal daran, dass uns sehr viele Mitmachanfragen erreicht haben – dafür ein ganz herzliches Dankeschön – und hier viel Zeitaufwand notwendig war. Zum anderen wurden wir als zweitgrößter Social-Media-Auftritt des THW mit einer Vielzahl an unbegründeten Vorwürfen konfrontiert. Details ersparen wir gerne – es ging jedoch an die Grenzen der Belastbarkeit und an die Psyche. Von daher: bitte vielmals um Entschuldigung!
Umso erfreulicher ist es aber zu sehen, dass im Ahrtal neben (Bau-)unternehmen, Winzern, Landwirten, Anwohnern auch zahlreiche Spontanhelfer sich Gummistiefel anziehen und loslegen. Einfach so. Dass wir als Gesellschaft zusammenhalten und Hilfsbereitschaft zeigen, macht Hoffnung.
Fotos: u. a. Torsten vom Dombrowski, Nicole Endres, Michael Matthes, Jens Schulz, Tim Seibold