Die Betonkettensäge kann als Rettungswerkzeug eingesetzt werden, um Zugänge zu verletzten und verschütteten Personen zu schaffen. Mit ihr lassen sich Wand- und Deckendurchbrüche erschütterungsfrei herstellen. Ferner ist die schnelle und staubfreie Schaffung von Verständigungs- und Belüftungsöffungen möglich.
Einschnitte bis 38 cm Tiefe in Stahlbeton lassen sich sehr schnell durchführen. Ihr leichtes Gewicht und die kompakte Bauweise erlaubt den Einsatz der Säge auch bei sehr beengten Platzverhältnissen. Während eine herkömmliche Motorsäge mit einem integrierten Zweitaktmotor betrieben wird, verfügt die Betonsäge über ein abgesetztes Hydraulikaggregat mit einer Leistung von ca. 8000 Watt. Zur Kühlung und Schmieren der Kette wird ein konstanter Wasserstrom benötigt.
Für die unterschiedlichen Materialien, wie Stahlbeton, Mauerwerk, Naturstein und Steinzeug sind jeweils spezielle Ketten vorgesehen. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Motorsäge, welche das Material durch die hobelartige Form der Kette abfräst, wird hier der zu trennende Werkstoff durch Diamanten, die in die Kette eingearbeitet sind, abgeschliffen.
Versuche, die nach dem verherenden ICE-Unglück von Eschede begonnen haben, zeigen, dass mit Hilfe der Säge auch das Vordringen in Eisenbahnwaggons möglich wird: problematisch gestalteten sich gerade bei ICE-Zügen Fenster aus Sicherheitsglas, die selbst der Bearbeitung mit Brecheisen standhalten. Mit Hilfe der Säge lassen sich die Scheiben der ICE-Waggons jedoch schnell und ohne gefährliche Kanten splitter- und staubfrei heraustrennen.