Bild der Unfallstelle: Nachdem mit Hilfe von Radladern der Sandberg bis zum Einlass der unterirdischen Förderstrecke weitgehend beseitigt wurde, arbeitete man sich mühsam mit Schaufeln zum Verschütteten vor.

Tod vor den Ferien

Am Mittwoch, dem 23.07.08, verunglückte ein 15-jähriger Schüler im Kieswerk des des Epplesees in Rheinstetten (Landkreis Karlsruhe). Nach zweistündigem Einsatz konnte der Jugendliche nur noch tot geborgen werden. Er und seine Kameraden waren bei sommerlichem Badewetter über den Zaun des Werksgeländes geklettert und von einem Förderband in den aufgeschütteten Sandhaufen des Kieswerks gesprungen.

Was die Jugendlichen nicht wussten: Direkt unter dem Sandberg fällt das Schüttgut durch eine Öffnung in eine unterirdische Förderstrecke. Dies wurde dem Achtklässler zum Verhängnis, als er während des laufenden Betriebs in den Sand sprang - er wurde durch die Trichterwirkung des in diesem Moment abfließenden Sandes in den Berg gezogen und erstickte.
Gegen 18:15 Uhr alarmierte die Berufsfeuerwehr Karlsruhe das THW und forderte den Radlader zur Personenrettung an. Die insgesamt rund 30 Einsatzkräfte konnten den Schüler nach der Beseitigung von rund 100 Tonnen Sand leider nur noch tot bergen.
Kollegen des Kriseninterventionsteams betreuten seine Kameraden und die Eltern des Verunglückten. Anschließend trafen sich die am Einsatz Beteiligten im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Rheinstetten-Forchheim zu einer Nachbesprechung, um das Geschehene zu verarbeiten.

Unfälle dieser Art ereignen sich leider immer wieder, weil die Gefahr, die von Sandbergen ausgeht, unterschätzt wird. Schon der Aufenthalt am Fuß eines höheren Sandberges ist gefährlich - gerät der Sand erst einmal ins Rutschen, besteht die Gefahr, von tonnenschweren Sandmassen erdrückt zu werden. Da sich aufgrund der Feinkörnigkeit des Materials keine Hohlräume mit Sauerstoffreserven bilden, sind die Überlebenschancen eines Verschütteten sehr gering.

Text und Foto: David Domjahn