Auch in Karlsruhe war aufgrund der durch das Sturmtief „Xynthia“ verursachten Schäden der Dauereinsatz von Einsatzkräften aller Hilfsorganisationen gefordert. Neben abgedeckten Dächern und umgestürzter Bäume wurde hier das für den Verkauf von Gartenmöbeln aufgebaute Festzelt eines Möbelhauses vollständig zerstört. Beim Eintreffen der THW-Hilfskräfte an der Einsatzstelle hielt dieses dem enormen Sturm nicht mehr stand: Möbel und Regale wirbelten meterweit durch die Luft. Selbst der tonnenschwere Zeltboden wurde angehoben. „Außer der provisorischen Sicherung der Trümmerteile mittels Stahlseilen können wir zurzeit nicht viel machen“, so Steffen Prestenbach, Einsatzleiter beim THW Karlsruhe vor Ort, „die Gefährdung unserer Einsatzkräfte durch herumfliegende Gartenstühle und Tische wäre zu hoch, als dass gleich mit den Aufräumarbeiten begonnen werden könnte“. Bis dahin unterstützte das THW, welches mit zwei Frauen und 25 Mann im Einsatz war, die Polizei bei der Sperrung der Straße um die Einsatzstelle. Die Aufräumarbeiten setzten sich am Montag fort.
Eine weitere Anfrage der Karlsruher Berufsfeuerwehr erreichte das THW gegen 18:00 Uhr: Ein rund 40 Quadratmeter großer Abschnitt des Blechdaches wurde durch den Sturm umgeklappt und drohte auf die naheliegende Bahnstrecke geweht zu werden. Mit 100 Meter Stahlseilen und Baudielen wurde das Dach gesichert und eine weitere Gefährdung damit beseitigt. Um die Aufräum- und Sicherungsmaßnahmen in der Nacht fortsetzen zu können, wurden mit Einbruch der Dunkelheit die Einsatzstellen ausgeleuchtet.
Xynthia entstand durch das Aufeinandertreffen zweier Sturmtiefs, die sich gegenseitig verstärken und ist seit „Lothar“, der im Winter 1999 Schäden um die 5 Mrd. Euro verursachte, seither einer der schwersten Stürme.
Das Technische Hilfswerk ist die Hilfsorganisation des Bundes und steht als Partner in der Gefahrenabwehr Feuerwehr und Polizei mit technischen Mitteln und Know-How zur Verfügung. In Karlsruhe stehen rund 80 Ehrenamtliche Tag und Nacht bereit, wann immer Hilfe benötigt wird.