Der Karlsruher THW-Helfer Sebastian Eisenhardt war einige Wochen vor Ort in Erbil. Hier leben rund 80 000 Flüchtlinge. Bereits vor einem Jahr war der 25-jährige Physikstudent am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) dort und fasst seine Eindrücke zusammen:
„Diesmal bin ich als Financial Administrator im Einsatz. Daher habe ich mich vor allem um die Abwicklung des Geldgeschäftes, Auszahlungen und Finanzplanungen gekümmert. Eine schöne Aktion, die wir finanziert und umgesetzt haben war die Eröffnung eines sog. Tool Service – einer Werkzeugausleihstation im Camp Arbat.
Die Situation hat sich insofern hier gebessert, als dass die Flüchtlinge hier fast alle eine feste Unterkunft in Form von Steinblockhäusern mit eigenem Bad und Küche haben. Da aber nach wie vor viele kleine Reparaturen an diesen Bauwerken erforderlich werden, kam die Idee auf, die Bewohner im Rahmen der Hilfe zur Selbsthilfe auszubilden und bedarfsgerecht auszustatten. Hierzu betreiben wir mit unserem Arbeiter-Team, das selbst aus Camp-Bewohnern mit handwerklichem Hintergrund besteht, einen Stützpunkt. Dort bieten wir u. a. Trainings in Elektroinstallationen und Sanitär an.
Bei Bedarf können Camp-Bewohner zu unserem Stützpunkt kommen, werden auf die jeweiligen Geräte eingewiesen und können diese ausleihen. Bei Bedarf unterstützen hierbei auch die lokalen Mitarbeiter im Camp direkt.
Ebenfalls haben wir noch einige Bauprojekte laufen, u. a. bereiten wir gerade die Ausschreibung für den Bau einer Wasserleitung über 13 Kilometer vor, um das Camp Dibaga, in welchem akuter Wassermangel herrscht, an eine zuverlässige Wasserversorgung anzubinden.“
Seit mehr als 60 Jahren sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des THW weltweit im Einsatz. Sie engagieren sich dabei regelmäßig für notleidende Menschen, die ihre Heimat beispielsweise aus politischen Gründen verlassen mussten. Diese humanitären Grundsätze setzt das THW auch in der Region Kurdistan im Nordirak um. Dabei arbeitet es eng mit der Kurdischen Regionalregierung und dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.