Karlsruher THW-Helferin leistete Unterstützung im Nordirak

Die Flüchtlingszahlen haben 2016 den höchsten jemals registrierten Stand erreicht. Laut des Jahresberichts des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) waren im vergangenen Jahr weltweit 65,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Die UN registrierten damit einen Anstieg um 300.000 im Vergleich zu 2015, wo 5,8 Millionen neue Flüchtlinge registriert worden waren.

Im Auftrag des Auswärtigen Amts beteiligte sich das THW daran, sieben Camps für syrische Flüchtlinge und irakische Binnenvertriebene in der Region Kurdistan im Nordirak auf- und auszubauen. Vor Ort planten und koordinierten im Jahr 2016 rund 50 ehren- und hauptamtliche THW-Kräfte sowie rund 20 lokale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter infrastrukturelle Maßnahmen und technische Hilfeleistungen und haben so dazu beigetragen, das Leben der Menschen in den Camps zu verbessern.

Die Arbeit des THW steht unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“. Daher haben die THW-Kräfte verschiedene Projekte in den Camps ins Leben gerufen, die dort lebende Menschen motivieren, alltäglich anfallende Arbeiten im Bereich der Instandsetzung und -haltung zu übernehmen.

Mit dabei war auch Anna Schlatter. Die 27-Jährige Mechanikerin wirkt ehrenamtlich beim THW Karlsruhe mit und war Teil eines achtköpfigen Teams, welches durch lokale Mitarbeiter unterstützt wurde. Ihre Hauptaufgabe war die Unterstützung der Baumaßnahmen in den Flüchtlingscamps in den Regionen Dohuk, Erbil und Sulimaniha. Dazu zählten der Ausbau der Infrastruktur im Bereich Wasserver- und -entsorgung sowie der Aufbau von Versorgungslagern. Weiterhin war sie mit Planung, Ausschreibungen, Vergabe, Bauaufsicht und Abnahmen betraut. „Beeindruckend fand ich, wie die einheimische Bevölkerung die große Zahl an neuen Flüchtlingen aufgenommen hat. Wie offen diese Menschen sind, die nach ihrer Flucht nichts mehr haben und in den Camps mit enormen räumlichen Einschränkungen, Trinkwasser-Rationierungen, ständigen Stromausfällen und kaum Heizmöglichkeiten ihrer Zelte leben müssen. Oft wurde ich zu Tee eingeladen und habe viel positives Feedback für unsere Arbeit bekommen.“