Personen müssen aus Gebäuden gerettet werden

Zum Vordringen zu Verschütteten müssen Wand- und Deckendurchbrüche erstellt werden

Versorgung eines Verletzten (Foto: Malte Wolman)

Verletztensammelstelle

Zusammenarbeit (Foto: Holger Franken, FFW Hagsfeld)

Mit dem Presslufthammer wird eine Rettungsöffnung geschaffen

Koordination der Rettungskräfte

Mit einigen tausend Watt wird die Nacht zum Tag gemacht

Einsatzübung: Blindgängerexplosion fordert zahlreiche Opfer

Um im Ernstfall effizient Hilfe leisten zu können, müssen die in der Gefahrenabwehr tätigen Hilfsorganisationen regelmäßig verschiedene Einsatzszenarien üben. So boten einige in der Haid-und-Neu-Straße leerstehende und zum Abbruch freigegebene Wohnhäuser eine ideale Kulisse für das am Freitag, dem 27.1.2012, angenommene Schadenszenario.

Sie stellen eine Gefahr dar, die enorme Schäden für Menschen und Sachen verursachen kann: Blindgänger aus den beiden Weltkriegen schlummern auch noch viele Jahre nach Kriegsende unentdeckt unter der Erde. Praktisch wöchentlich werden neu entdeckte Sprengkörper entschärft - in ganz Deutschland sind es jährlich rund 2 000 Tonnen, die von den Kampfmittelbeseitungsdiensten unschädlich gemacht werden. Selbstentzündungen porös gewordener Zünder haben über die Jahre bereits zahlreiche Opfer gefordert und Experten gehen davon aus, dass die Gefahr zunimmt, je länger die Sprengkörper unentdeckt im Boden verbleiben.

Um im Fall der Fälle professionelle und effiziente Hilfe leisten zu können, müssen die Hilfsorganisationen regelmäßig üben, das ihnen zur Verfügung stehende Gerät einzusetzen und die Rettungsmaßnahmen zu koordinieren.

So war für rund 80 ehrenamtliche Einsatzkräfte von Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutschem Roten Kreuz (DRK), Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) ab 20 Uhr an einen ruhigen Freitagabend nicht zu denken, stattdessen forderte das vierstündige Übungsszenario „Einsturz von Gebäuden nach einer Blindgängerexplosion, zahlreiche Menschen sind verschüttet“ von allen Beteiligen höchsten Einsatz: eingeschlossene Menschen mussten geortet, gerettet und medizinisch versorgt werden. Hierzu war auch ein Durchdringen durch Wände und Decken erforderlich, um zu den Verletzten vordringen zu können. In gemischten Teams wurden diese gerettet und versorgt. Die Karlsruher Verkehrsbetriebe stellten einen Linienbus als Aufenthaltsort zur Verfügung. Nach Mitternacht konnte die Übung als erfolgreich beendet gemeldet und das eingesetzte Material wieder auf die rund 20 Einsatzfahrzeuge verlastet werden - der Einblick in die Arbeitsweise der anderen Organisation war für viele Teilnehmer die wichtigste Erfahrung dieses actionreichen Abends.

Das Hilfeleistungssystem in Deutschland basiert zu großen Teilen auf ehrenamtlichem Engagement und stellt ein gelungenes Beispiel für ein aktives Bürger-Staats-Verhältnis dar. Jedoch sind mit der geänderten Freizeitgestaltung vieler Menschen die Karlsruher Hilfsorganisationen auf Nachwuchs angewiesen und haben daher ein gemeinsames Portal zur Gewinnung Ehrenamtlicher ins Leben gerufen. Ob Eigenbrötler oder Teamplayer: Unter <link http: www.helfenkannjeder.de>www.HelfenKannJeder.de werden Interessierten Möglichkeiten vorgestellt, anhand ihrer Fähigkeiten und Wünsche eine für sie passendes und anspruchsvolles Hobby zu finden und dabei eine tolle Kameradschaft zu erleben.