Grün vor Blau

Absuchen des Geländes nach vermissten Personen

Die Nacht zum Tag gemacht...

Aufbau einer Schlauchbrücke

Oktokopter meets Helikopter

Einsatz moderner Hilfsmittel zur Personensuche

Die Nutzung neuer technischer Möglichkeiten zur Personenrettung war Inhalt der in Karlsruhe am Rhein stattfindenden Übung des Technischen Hilfswerks Karlsruhe (THW). Die Suche vermisster Personen nach einem angenommenen Flugzeugabsturz, die Förderung von Wasser über längere Wegstrecken und die Befreiung von Personen aus einem verschütteten Fahrzeug stellten rund 30 Einsatzkräfte vor Herausforderungen.

Dunkelheit, unwegsames Gelände, Nebel und Schneefall sind Faktoren, die die Suche nach verunglückten Personen erheblich erschweren und damit ihre Überlebenschancen reduzieren. Dieser Herausforderung mussten sich im Rahmen eines angenommenen Übungsszenarios „Flugzeugabsturz“ in den frühen Morgenstunden am Samstag, dem 28.11.09, die Einsatzkräfte des THW Karlsruhe stellen. Bei Dunkelheit galt es, in den frühen Morgenstunden im Rahmen einer Alarmübung im Bereich des ehemaligen Pionierhafens am Rhein vermisste Personen zu lokalisieren und zu retten, teils unter erschwerten Bedingungen: Hebekissen und Seilwinden, mit denen tonnenschwere Lasten bewegt werden können, waren zur Befreiung notwendig. Mit vor Ort waren auch Beamte der Wasserschutzpolizei und der Hubschrauberstaffel, die großes Interesse am THW-Leistungsspektrum und der THW-Schwebeplattform zeigten. Mit dieser ist aus der Luft die Lokalisierung Vermisster mit Hilfe funkunterstützter Bildübertragung möglich. Im Gegensatz zu einem Hubschrauber kann der mit acht unabhängigen Propellern ausgestattete „Oktokopter“ wesentlich leiser und kostengünstiger eingesetzt werden, wenn sich das Einsatzgebiet auf einen engeren Raum beschränkt. Die Navigierbarkeit des rund 6000 Euro teuren Fluggerätes ist selbst dann noch gegeben, wenn drei der jeweils 100 Watt starken Antriebe ausfallen sollen.

Als ein weiterer Teil der Übung sollte Wasser über lange Strecken herangeführt werden. Die besondere Herausforderung hierbei bestand darin, die 600 Meter lange Schlauchstrecke auch über eine Kluft zu führen. Dazu wurde die Einfahrt des Pionierhafens mittels Hängesteg überbrückt. „Im Hinblick auf Einsätze im unwegsamen Gelände ist das kein utopisches Szenario“, erklärt Florian Hiddemann, der in der THW-Führungsstelle für die Koordination des Übungseinsatzes sorgte, „gerade bei Einsätzen im Ausland müssen wir mit allen Situationen rechnen und auch entsprechend improvisieren können.“

Als die Hilfsorganisation des Bundes ist das Technische Hilfswerk fest in ein nationales und internationales Netzwerk von Anforderern und Kooperationspartnern eingebunden. So vielfältig wie das THW sind auch seine Möglichkeiten, sich zu engagieren: Rund 80.000 Menschen zwischen 10 und 99 Jahren genießen die Gemeinschaft und helfen mit ihren Fähigkeiten die Not der Menschen in Deutschland und im Ausland zu lindern.