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Bombenfund ruft Behörden auf den Plan

Wegen des Fundes eines Blindgängers im Karlsruher Stadtgebiet am 27.10.2010 forderte die Berufsfeuerwehr einen Fachberater des THW Karlsruhe in den dort gebildeten Einsatzstab, um im Falle einer missglückten Entschärfung entsprechende Maßnahmen ohne Zeitverzug anlaufen lassen zu können.

Beim Blindgänger handelte es sich um einen ca. 250 kg schwere Sprengbombe britischer Herstellung mit Heckaufschlagzünder. Gut die Hälfte des Gewichtes der aus dem 2. Weltkrieg stammenden Altlast bestanden aus Sprengstoff. Die Entschärfung war für den Kampfmittelbeseitigungsdienst keine Herausforderung, da aufgrund seiner Fertigung ein schneller Ausbau des Zünders möglich war. "Hektik und Aufregung war im Koordinationsstab nicht zu spüren", so Thomas Lauerbach, Fachberater des THW Karlsruhe.

Vor der Unschädlichmachung des gefährlichen Erbes waren jedoch umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen erforderlich - so mussten rund 3 000 Menschen ihre Wohnung bzw. Arbeitsplatz aus Sicherheitsgründen verlassen, um einen Absperrbereich von 250 Metern um den Fundort sicherzustellen.

Gegen 13:30 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden und die Mitarbeiter des Koordinierungsstabes ihrer gewohnten Arbeit nachgehen.

Der geborgene Blindgänger wurde zur Dienststelle des Kampfmittelbeseitigungsdienstes gefahren und wird dort zunächst sicher eingelagert. Später wird er in einem Bunker mit ferngesteuerter Bandsäge zerlegt und anschließend durch Ausbrennen vollkommen unschädlich gemacht.

Den Beginn des letzten Weltkrieges hat Deutschland bitter bezahlen müssen: Fünf Jahre lang flogen alliierte Bomber Angriffe auf Deutschland und warfen dabei 1,9 Millionen Tonnen Bomben ab. Bei diesen Luftangriffen kamen schätzungsweise 500.000 Menschen ums Leben.
Schätzungsweise sind dabei 250.000 Tonnen Sprengkörper nach dem Abwurf nicht detoniert und schlummern bis heute unentdeckt in der Erde. Mit dem schnellen Wiederaufbau Deutschlands wurde keine Zeit und Ressourcen zur Lokalisierung dieser Kampfmittel investiert, so dass die Kampfmittelbeseitigungsdienste noch viele Jahre gefordert sein werden.