Foto: Nils Fretwurst

20 Jahre nach Eschede

Das Zugunglück von Eschede dauerte 13 Sekunden, als der ICE "Wilhelm Conrad Röntgen" am 3. Juni 1998 mit 200 km/h entgleist und teils unter einer Brücke begraben wird. 101 Menschen sterben, mehr als 100 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

Heute jährt sich der Unglückstag zum zwanzigsten Mal. Gemeinsam mit den Kräften von Rettungsdienst und Feuerwehr retteten damals 700 ehrenamtliche THW-Einsatzkräfte zunächst Überlebende und bargen dann die Toten. „Das war eine besonders schwere Aufgabe“, erinnert sich Rolf Bartsch. Als damaliger Geschäftsführer der Geschäftsstelle Verden war er koordinierend vor Ort.

So lernen angehende Einsatzkräfte seither bereits in der Grundausbildung, dass sie im Einsatz mit Schwerverletzten und Toten konfrontiert werden können. Sobald es Anzeichen gibt, dass Ehrenamtliche mit ihren Aufgaben physisch überfordert sind, werden sie vom Einsatz abgezogen. Teams der Unfallseelsorge helfen, psychische Belastungen nach Einsätzen besser zu verarbeiten.

Das Unglück wirkt noch immer nach. Nicht nur trauernde Angehörige und die Überlebenden aus dem Zug leiden bis heute. Auch Retter und Anwohner des Unglücksorts werden die schrecklichen Ereignisse wohl nie ganz loslassen. Unsere Gedanken sind bei ihnen.